Fiji zum Ersten

Jetzt sind wir schon seit über einer Woche in Suva ohne uns zu melden, unerhört! Aber allzu viel haben wir auch noch nicht unternommen und gesehen. Trotzdem, hier unser erster Fiji-Blogeintrag: Nachdem wir in Suva angekommen sind und geankert haben mussten wir erstmal auf die Offiziellen warten, die zum klarieren an Bord kamen: Immigrationsofficer, Customs, Health, Agriculture, Port Captain und noch einer vom hiesigen Yachtclub. Nach einer Stunde war der ganze Spuk vorbei und wir offiziell in Fiji eingereist. Die Ivalu liegt vor Anker vor dem Royal Suva Yacht Club, für ein kleines Entgeld dürfen wir sämtliche Einrichtungen wie z.B. Duschen benutzen. Das trifft sich auch ganz gut, denn hier im Hafenwasser will man nicht unbedingt baden. Die Bucht ist nicht sonderlich schön, dafür haben wir alles was wir für den Ein- und Ausbau der Maschine benötigen und einen richtig netten Yachtclub um die Ecke.
Der Motorausbau ging nach anfänglichen Problemen und festgerosteten Schrauben dann doch schneller und einfacher als gedacht. Ein paar Stunden hat es gedauert, bis sämtliche Kabel, Gas-, Schaltzüge und Schläuche von der Maschine getrennt waren. Innerhalb dieser Zeit haben wir es auch geschafft, aus einer einigermaßen aufgeräumten Ivalu ein Riesenchaos aus Schrauben, Werkzeug, Öl und und und... zu machen. Am nächsten Tag ging es dann richtig los, Getriebe von der Welle und vom Motor lösen, Getriebe ausbauen, die Welle sichern, dass sie nicht abhaut und ein Loch im Schiff hinterlässt, den Motor vom Fundament lösen, und so weit wie möglich nach vorne schieben, um ihn durch den Niedergang mit einem Flaschenzug herauszuheben. Als Flaschenzug haben wir die Großschot benutzt und den Motor so direkt bis unter den Großbaum gehoben. Das hat noch nicht ganz gereicht, also den Baum mit der Dirk weiter anliften, bis der Motor hoch genug über Deck geschwebt ist, dass wir ihn zur Seite schwenken und ins Dinghi herablassen konnten. Und somit ist unser kleines Beiboot für ca. eine halbe Stunde zum stärkst motorisiertestem Dinghi in Suva mutiert. Ein lustiger Anblick, das kleine Boot mit dem großen Motor drin. Wir haben zwei Interessenten für unseren alten Motor, hoffen wir, dass wir ihn an den Mann bekommen.
Im Moment hängt die Ivalu ohne Motor am Anker, hoffentlich hält er. Sollte er aber. Vor ein paar Nächten hatten wir 35 Knoten Wind, viel mehr wird es wohl nicht werden. In dieser Nacht hat sich ein großes Containerschiff vom Anker losgerissen und ist direkt auf unser Ankerfeld zugetrieben. Wir waren gerade mit Freunden in der Stadt unterwegs und haben dadurch gar nichts davon mitbekommen, erst am nächsten Tag haben wir erfahren, dass der Frachter nur ca. einen Meter an der Ivalu vorbeigetrieben ist. Glück gehabt!
Wie schon angekündigt gibt es neue Ivalucrew. Babsi wird am Freitag zurück nach Deutschland fliegen. Sie hat sich gestern auf den Weg nach Nadi und von dort aus auf eine der vorgelagerten Inseln gemacht, um die letzten Tage auf Fiji noch zu genießen, noch ein bisschen Sandstrand, Palmen und Sonnenschein abzubekommen und um noch ein paar Tauchgänge zu machen. Wir wünschen Dir noch super letzte Tage, einen guten Heimflug und vor Allem einen guten Start zurück in Deutschland! Komm mal wieder :-)
Und seit letztem Freitag ist die Cori wieder an Bord und wird mit zurück nach Kiel segeln. Der Plan ist, in einem Jahr wieder in Kiel anzulegen.
Die Rückfahrt vom Flughafen in Nadi nach Suva hat uns einen ganzen Tag gekostet, da wir beschlossen haben, gleich noch ein bisschen was von der Insel zu sehen. So haben wir statt den kurzen Weg entlang der Südküste den etwas längeren Weg über den Norden der Insel und dann quer über die Insel genommen. Von Nord nach Süd war es ein richtiges Abenteuer, die Straße ein Feldweg mit tiefen Schlaglöchern und großen Steinen auf dem Weg. Ein Geländewagen wäre passender gewesen als unser geliehener Kleinwagen. Für die knapp 100 Kilometer quer über die Insel haben wir ca. sieben Stunden gebraucht. In jedem Dorf, durch das wir hindurchgefahren sind, wurden wir von allen Menschen auf der Straße gegrüßt, immer wieder sind winkende Kinder am Straßenrand gestanden und hinter dem Auto hergerannt. Außer dem "Schulbus", einem Unimog-LKW, haben wir kein anderes Auto auf dieser Straße gesehen. Es wäre auch ein Problem gewesen, aneinader vorbeizukommen. Drei platte Reifen und unzählige Male Aufsetzen später waren wir wieder zurück in Suva und auf unserer Ivalu gewesen.
Im Moment stürzen wir uns gerade mit aller Energie auf unser Projekt Ivalu and You www.ivaluandyou.de und treffen uns mit verschiedenen Organisationen und Helfern vor Ort. Das erste Feedback ist sehr gut und wir hoffen, bald starten zu können.
So weit fürs Erste, liebe Grüße aus Suva senden
Martin und Cori

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