Durch den Englischen Kanal zurueck in die Nordsee

Nordsee statt Suedsee. Seit vorgestern schwimmen wir wieder in der Nordsee, fernab von weissen Palmenstrwenden, dafuer der Heimat wieder recht nahe. Der letzte Monat der Weltumsegelung ist angebrochen. Und Belgien wird der letzte laengere Stopp der Weltumsegelung sein.
Joerns Urlaub geht heute leider zu Ende, nach ueber einem Monat, gut 1600 Seemeilen und dem ein oder anderen Bier in diversen Hafenkneipen geht's heute wieder nach Hause. Wir hatten eine Superzeit zusammen, richtig viel Spass und tolle Ueberfahrten. Eigentlich hielt sich die Begeisterung fuer Nordatlantik, Europa, Englischer Kanal und Nordsee sehr in Grenzen, aber ganz im Gegenteil waren es super Segeltage mit Allem, was dazugehoert. Danke, Matrose Joerni fuer die tolle Zeit. Sie haben sich mal wieder eine Extraportion Rum verdient :-)
Die Ueberfahrt von Cherbourg durch den Englischen Kanal nach Zeebrugge, Belgien war weitaus entspannter als angenommen. Das Wetter hat mit relativ bestaendigem Sued-Westwind einwandfrei mitgespielt und der Verkehr war lange nicht so dicht wie befuerchtet. Nur der ein- oder andere Fischer hat uns etwas Nerven gekostet, aber das ist fast gar nicht erwaehnenswert. Vielleicht sind die Ivalu samt Crew von Singapur aber noch so abgehaertet, dass uns verkehrstechnisch nichts mehr wirklich schocken kann...
Von Cherbourg weg hatten wir die ersten Stunden Flaute, dann hat sich der Wind aufgebaut. Mit gutem Wind und mitlaufendem Strom sind wir mit bis zu zehn Knoten nur so dahingeflogen. Gegen die Stroemung ging es zwar dann teils nur mit dreieinhalb Knoten vorwaerts, die Stroemung war aber nie so stark, dass wir gestanden oder gar rueckwaerts gesegelt waeren.
Nach der Engstelle zwischen Calais und Dover ging es dann durch die flaemischen Baenke, einen Irrgarten aus Untiefen und tiefen Rinnen. Den Tiefenmesser haben wir gleich ganz ausgeschaten gelassen, da dieser uns nur verrueckt gemacht haette. Nach knapp drei Jahren mit Wassertiefen von mehrerern tausend Metern faengt die Nervositaetsgraenze schon an, sobald das Echolot ueberhaupt eine Wassertiefe findet. Und 15 und weniger Meter Wassertiefe sind wir schon gleich gar nicht mehr gewohnt... Aber wir haben unsere Route durch den Kanal und die Untiefen gut geplant, sind dieser gut gefolgt, und heil in Zeebrugge gelandet. Nur fuer die letzten Meter durch den engen, verwinkelten Hafen und in die Marina haben wir uns von einem Schlauchboot schleppen lassen, da seit La Coruna das vertrauen in den Motor sehr begrenzt ist, vor allem bei 20 Knoten Seitenwind durch einen betriebsamen Hafen wie Zeebrugge.
Wir sind zurueck in der Nordsee! Jetzt sind ein paar Landtage bei Cori in Bruessel angesagt, bevor es dann zusammen auf die letzten Etappen nach Hause geht.
Viele liebe Gruesse senden
Martin und Joern

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