Rollertour und Mantarochen auf Yap

So, hier sind wir, auf dem Hauptinselarchipel von Yap, auch Yap Proper genannt. Am Sonntag in der Früh sind wir hier angekommen. Die Riffpassage schlängelt sich über 1,5 Seemeilen (ca. 3 km) durch das Riff, glücklicherweise hat der Wind kurz bevor wir Yap erreicht haben auf Ost gedreht, so dass wir problemlos durchsegeln konnten. Gegen 10 Uhr Ortszeit (wir sind 9 Stunden vor MEZ) ist der Anker in Colonia, der Hauptstadt, wenn man es so nennen will, gefallen und wir sind an Land gepaddelt um endlich auch offiziell in Yap einzureisen. Cori wurde wegen ihres Lava Lavas gleich als Outer Island Lady erkannt. Die auf den abgelegenen Inseln gewebten Stoffe unterscheiden sich durch Qualität und Farben / Muster von denen auf Yap Proper. Somit hatten wir mit den Locals gleich ein Gesprächsthema und den Neid der Touristen sicher... Den restlichen Tag haben wir damit verbracht, staunend in unserem ersten richtigen Supermarkt seit Fiji umherzuwandern "wow, kuck mal, da gibt es richtigen Joghurt", und zu Fuß Colonia zu erkunden. In Colonia gibt es etwas Tourismus, wie gesagt einen kleinen Supermarkt, zwei Cafés, ein Museum und noch eine Handvoll weitere Gebäude. Und hier gibt es seit einem Monat mal wieder Internet, so dass wir endlich mal wieder Emails checken und unseren Blog updaten konnten. Da wir für die Hauptinsel von Yap nur ein paar Tage eingeplant hatten machten wir uns auf die Suche nach einem Auto- oder Rollerverleih, um am zweiten Tag die Inseln zu erkunden. Yap Proper besteht aus mehreren Inseln, die nur durch schmale Mangrovenkanäle voneinander getrennt sind. Wir sind auch fündig geworden und haben somit am nächsten Tag die Inseln auf einem kleinen Roller, der zwar etwas schwach auf der Brust war aber uns trotzdem vorangebracht hat, erkundet. Von Colonia aus ging es erstmal auf der Teerstrasse in den Süden und dann durch verwinkelte Feld- und Buschwege an der Westküste entlang bis wir wieder auf die Teerstrasse gekommen sind. Von dort aus dann nach Norden, immer wieder von Fotostopps unterbrochen, bis wir ziemlich im Norden des Inselkomplexes waren. Yap ist bekannt für sein Steingeld. Dieses Geld kann man sich nicht wie unsere Münzen vorstellen, es ist ca. Wagenradgroß und an den Seiten der Straßen, vor den Men´s Houses oder in den Dörfern aufgestellt. Der Stein, aus dem das Wagenradförmige Geld gemeißelt ist, kommt nicht von der Insel sondern aus Palau. Das macht die Geldfälschung etwas schwieriger. Das Geld verläßt seinen Standort nie, aber es ist öffentlich bekannt, wem gerade welches Geldstück gehört. Ein bisschen wie Kreditkarten, da hat man sein Geld auch nicht in bar dabei, sondern nur eine Art Besitzurkunde. Das größte Steingeld hat einen Durchmesser von über acht Metern, das kleineste ist nur Münzgroß und auch das einzige, das nicht stationär ist. Dieses Geld wird von den Häuptlingen der Dörfer verwaltet und ist das Wertvollste.
Die Inseln sind hügelig und bewaldet, neben unzähligen Kokos- und Pandanusspalmen gibt es hier auch einige Laubbäume. Manchmal fühlt man sich fast ein bisschen an eine Voralpenlandschaft erinnert. Wenn dann aber hinter dem nächsten Hügel die türkiese Lagune auftaucht, dann ist es vorbei mit dem Heimatgefühl und man ist wieder voll und ganz in der Südsee (Wir wissen natürlich, dass wir nördlich des Äquators sind, wir nennen es aber einfach trotzdem die Südsee :-).
Neben dem Stieingeld ist Yap Proper vor Allem für seine Mantarochenpopulation bekannt. Die Mantas hier sind Residents, das heißt sie sind das ganze Jahr über hier und wandern nicht. Die größten Mantas hier haben eine Spannweite von bis zu sechs Metern, die wandernden Mantas werden noch etwas größer, bis zu acht Meter. Diese Riesenrochen waren auch für uns ein Hauptgrund, nach Yap zu segeln. Also haben wir für den nächsten Tag Tauchen auf die Tagesordnung gesetzt. Um sieben in der Früh ging es los zum Mi´l Channel, wo sich die Rochen aufhalten. Je früher man da ist, desto besser. Zwischen den Inseln ging es durch enge Mangrovenkanäle eine Halbe Stunde zum Tauchspot. Dann ab ins Wasser. Hinter einem Korallenblock versteckt, dass wir die Mantas möglichst wenig stören, haben wir unzählige dieser gigantischen Tiere beobachten können, teils sind diese harmlosen Planktonfresser knapp üner unseren Köpfen hinweggeschwebt, sind gesprungen und haben "Paarungstänze" aufgeführt. Der Tauchgang ging nur auf ca. sechs Meter, so dass wir ziemlich lange unter Wasser bleiben und die Tiere beobachten konnten. Danach gab es heiße Schokolade und die Frage von unserem Taucguide, wohin der zweite Tauchgang gehen solle. Nach einigem Hin- und Herüberlegen haben wir uns dazu entschlossen, den gleichen Tauchgang gleich nochmal zu machen, da wir nicht wissen, ob wir die Mantas jemals nochmal von so nahe sehen können.
Wieder zurück in Colonia haben wir unsere Tauchflaschen gleich wieder auffüllen lassen und den restlichen Tag ganz gemütlich mit einem kühlen Bier in einer urigen Bar an Bord eines alten indonesichem Handelsschiffes verbracht.
Morgen geht´s weiter. Nächster Stopp: Palau! Dort treffen wir unsere norwegischen Freunde Espen und May-Lynn mit ihrem Segelboot "Maggie". Diese haben wir vor ca. einem Jahr in Panama kennengelernt und dort sowie auf Galapagos und der Osterinsel eine ziemlich lustige Zeit mit der ein oder anderen Bordparty verbracht. Wir freuen uns schon!
Viele liebe Grüße von Bord! Cori und Martin

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