Unser erster Urlaub
Hallo, hier sind wir wieder. Sorry, dass wir uns so lange nicht gemeldet haben. Mttlerweile sind wir seit fast einer Woche in Carmen auf der Insel Cebu. Am Freitag in der Früh ging es von Massin, Leyte los. Endlich wieder mal segeln und nicht nur driften, endlich mal wieder ein bisschen Wind. Mit guten sechs Knoten Speed sind wir losgesegelt, leider hat der schöne Südwind aber nicht lange gehalten. Schon nach ca. einer Stunde hatte uns die Flaute wieder, und das für die komplette, eigentlich nur sehr kurze Überfahrt zur Insel Cebu. Eine Nacht und morgen sind wir da, pah, zwei volle Tage und Nächte haben wir gebraucht, bis wir am Sonntag in der Früh durch die etwas kniffelige Riffeinfahrt nach Carmen sind. Kniffelig deshalb, weil es keine Karten gibt, die elektronischen Karten auch nicht wirklich genau sind und unsere einzige Navigationshilfe ein paar Fotos von anderen Seglern waren. Ging aber alles gut, gegen zehn Uhr vormittags haben wir dann vor dem kleinen Hafen geankert, da wir am Sonntag nicht reinfahren konnten. Mit dem Dinghi sind wir an Land gerudert und haben dort Keith getroffen, den wir schon von Fiji und Palau her kannten. Er hat vor, eine Weile in den Philippinen zu bleiben und hat sich hier ein kleines Motorrad gekauft. Keith hat angeboten, uns mit in die Stadt zu nehmen, falls wir irgendwas brauchen. Ja, Eier und ein bisschen Obst wären klasse! Also ging es dann Filipino-Style zu dritt auf dem Motorrad die ca. 20 Minuten nach Danao, der nächsten etwas größeren Stadt. Von einem ruhigen Segeltörn in eine Philippinische Stadt zu kommen ist ungefähr sich nach einem entspannenden Mittagsschlaf auf der Love Parade auf Ectasy wiederzufinden. Reizüberflutung! Hunderte von Tricycles (Motorräder mit Beiwagen) mit acht Personen, ein paar Hennen und Reissäcken beladen, überladene Jeepneys (zu Bussen umgebaute Jeeps oder kleine LKWs), Busse, Fahrräder, Menschen, Menschen, Menschen, Musik (laut), Reklame überall, jeder spricht einen an und will etwas verkaufen, überall Spielautomaten und Karaokemaschinen, ... Es ist auf jeden Fall ein krasser Gegensatz zu unseren letzten Zielen. Faszinierend, aber gewöhnungsbedürftig. Es gefällt uns gut, aber fürs erste waren wir froh, als wir wieder zurück an Bord waren. Einen Tag später, ausgeschlafen nach einer Nacht ohne Unterbrechungen für Nachtwachen sieht es schon anders aus. Also, zurück nach Danao und alles erledigen, was am Tag zuvor noch unmöglich erschien: Obst kaufen, etwas Gemüse und Salat, ... Und: Uns um Trinkwasser kümmeren! Das Wasser aus dem Schlauch hier sollte man nicht trinken. Wir gehen immer nach der Devise "wenn es die Einheimischen trinken, dann trinken wir es auch". Aber hier wurden wir ausdrücklich davor gewarnt. Wäre auch alles gar kein Problem, wenn unsere Frischwasserpumpe an Bord nicht auf der Überfahrt von Palau in die Philippinen kaputtgegangen wäre. Wir haben sie schon ein paarmal repariert, zuletzt in Yap, aber diesmal ist sie wohl entgültig dahin. Für einen Liter Wasser werden mindestens zwei Liter verschwendet, so sehr leckt die Pumpe mittlerweile. Das hatte zur Folge, dass unser Tank, obwohl erst in Palau komplett aufgefüllt, mittlerweile komplett leer ist. Folgendes vorweg: wir haben glücklicherweise eine neue passende Pumpe in Cebu City gefunden und Wasser bekommen wir morgen in großen Galonen geliefert.
Aber erstmal war Urlaub angesagt. Für zwei Tage sind wir mit dem Bus zuerst nach Cebu City gefahren und von dort aus in den Süden der Insel, nach Oslob, wo es Walhaie gibt. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, diese seltenen Riesentiere zu sehen.
Aber zuerst war Cebu City angesagt. Cebu ist die älteste Stadt der Philippinen. Von Magellan´s Cross, von dem man sagt dass im inneren des Holzkreuzes noch die originalen Überreste des Kreuzes, dass Magellan hier im Jahr 1521 aufgestellt hat (ob das wirklich stimmt??) ging es zur Kathedrale Santo Nino, der ältesten Kirche des Landes. Der Norden der Philippinen ist zum größten Teil christlichen Glaubens, oftmals etwas arg ausgeprägt. Autoaufschriften, Werbetafeln, sogar Packungsbeilagen von Medikamenten haben irgendwelche Bibelzitate aufgedruckt. Dementsprechend viel war in Santo Nino los, Jugendliche, die sich gegenseitig beim beten fotografieren, Kinder mit Mickeymaus oder Jesusluftballonen und unzählige Straßenverkäufer mit Marienstatuen, Anhängern, Ketten, Rosenkränzen, Kerzen, Socken mit "Jesus loves You" Aufschrift und so weiter. Eine sehr ausgeprägte Art des Glaubens, der manchmal etwas ins kitschige abdriftet und manchmal den Eindruck erweckt, ein oberflächlicher Deckmantel zu sein. Magellan als der Bringer des Christentums wird ebenso verehrt wie der Chief von Lapu Lapu, der den Eindringling Magellan abgewehrt und getötet hat.
Nächstes Ziel war Carbon Market, ein großer, faszinierender Markt im Zentrum der Stadt. Von Obst bis Kitsch kann man hier alles kaufen, es ist eng und laut, hier stinkt es unbeschreiblich und um die nächste Ecke duftet es verlockend nach köstlichem Essen. Es ist die Hölle los. Wenn man gut auf Kamera und Geldbeutel aufpasst macht es richtig Spaß, sich einfach durch die Menge driften zu lassen und die tausenden verschiedenen Eindrücke in sich aufzusaugen.
Dann mussten wir noch auf die Nachbarinsel Mactan zum Cebu Yacht Club, wo Babsi und Sofie uns ein Paket hinterlegt haben. Ist alles angekommen, danke! Hier wurden wir auch fündig nach unserer neuen Wasserpumpe. Am Abend haben wir uns noch jeweils eine Thaimassage gegönnt (man ist ja schließlich im Urlaub :-)) und sind dann in unserer kleinen Pension ins Bett gefallen.
Tags drauf haben wir uns dann auf die lange Busfahrt in den Süden der Insel gemacht. Vier Stunden im offenen Bus, das ist besser als jedes Fernsehprogramm. Auf der Straße gilt das Recht des Stärkeren und es funktioniert ausgezeichnet. Vorbei an Reisplantagen, durch unzählige Ortschaften (die Küste der Insel kommt einem vor wie eine große zusammenhängende Stadt) sind wir gegen frühen Nachmittag in Oslob angekommen. Noch ca. 15 Minuten weiter mit einem Jeepney waren wir dann in Tanawan, dem Ziel der Reise. Es ist erst seit ca. einem Jahr bekannt, dass man dort die Walhaie sehen kann und seitdem hat sich dort viel getan, Touranbieter und Resorts haben sich angesiedelt. Wir haben Glück gehabt und gleich ein paar Locals kennengelernt, die uns für den Abend zu einer Geburtstagsfete eingeladen haben. Somit hatten wir gerade noch Zeit, uns die Umgebung etwas anzusehen und unsere beiden selbsternanten Reiseführer haben uns zu einem atemberaubend schönen Wasserfall gebracht. Keine Ahnung wie hoch der Wasserfall war, aber er war hoch und wahrscheinlich der schönste Wasserfall, den wir bisher gesehen haben. Eingerahmt in hochhaushohe Bambussträucher fällt das Wasser die sekrechten Felsen herunter, teils als Strahl, teils wie Sprühregen.
Zurück bei den Locals war die Party schon im Gange. Es gab Spanferkel (Lechon, eine philippinische Spezialität), viel Bier, laute Musik und später Gitarrenmusik und je länger die Party ging desto mehr Leute haben ausgiebig getanzt. Irgendwann gegen keine Ahnung wie viel Uhr haben wir uns verabschiedet um am nächsten Tag halbwegs fit für die Walhaie zu sein.
Unsere Partyfreunde vom Vorabend haben uns mit einem traditionellen Kanu rausgepaddelt, wo wir mit Brille, Schnorchel und Kamera bewaffnet ins Wasser gesprungen sind. Wir hatten Glück, die Leute schon zu kennen und konnten somit zu zweit in anstatt mit einer Gruppe rausfahren. Bei der Einweisung hieß es, dass wir uns nicht mehr als fünf Meter den Tieren nähern sollen, was aber in der Praxis nicht möglich ist, da die Tiere mit ihren riesigen Mäulern bis auf wenige Zentimeter auf einen zuschwimmen. Trotz dass man weiß dass die Tiere ungefährlich sind und sich ausschließlich von Plankton ernähren, ja nichtmal Zähne haben, krigt man am Anfang doch etwas Respekt, wenn diese so nahe kommen. Die meißten der Walhaie, die wir gesehen haben, waren ca. fünf bis sechs Meter lang, wir haben aber auch mit zehn Metern Länge richtig große Exemplare direkt bei uns gehabt. Ein absolutes Highlite der Reise! Leider macht unsere Unterwasserkamera nicht so gute Fotos, wir stellen aber trotzdem welche online.
Nach dem schnorcheln haben wir uns dann direkt auf den Heimweg gemacht, in Mactan noch schnell die Pumpe abgeholt und sind dann gestern gegen acht am Abend wieder zu Hause auf der Ivalu angekommen. Schön war´s unser erster gemeinsamer Urlaub :-)
Noch ein Bier in der Hafenbar, Spaghetti zum Abendessen und dann todmüde in die Koje.
Heute früh haben wir die neue Pumpe eingebaut, etwas klar Schiff gemacht, Wäsche gewaschen und voraussichtlich am Montag geht´s weiter.
Puh, hoffentlich haben wir nichts vergessen zu schreiben. Viele liebe Grüße aus dem unbeschreiblich heißen Carmen senden
Martin, Cori und Ivalu
Aber erstmal war Urlaub angesagt. Für zwei Tage sind wir mit dem Bus zuerst nach Cebu City gefahren und von dort aus in den Süden der Insel, nach Oslob, wo es Walhaie gibt. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, diese seltenen Riesentiere zu sehen.
Aber zuerst war Cebu City angesagt. Cebu ist die älteste Stadt der Philippinen. Von Magellan´s Cross, von dem man sagt dass im inneren des Holzkreuzes noch die originalen Überreste des Kreuzes, dass Magellan hier im Jahr 1521 aufgestellt hat (ob das wirklich stimmt??) ging es zur Kathedrale Santo Nino, der ältesten Kirche des Landes. Der Norden der Philippinen ist zum größten Teil christlichen Glaubens, oftmals etwas arg ausgeprägt. Autoaufschriften, Werbetafeln, sogar Packungsbeilagen von Medikamenten haben irgendwelche Bibelzitate aufgedruckt. Dementsprechend viel war in Santo Nino los, Jugendliche, die sich gegenseitig beim beten fotografieren, Kinder mit Mickeymaus oder Jesusluftballonen und unzählige Straßenverkäufer mit Marienstatuen, Anhängern, Ketten, Rosenkränzen, Kerzen, Socken mit "Jesus loves You" Aufschrift und so weiter. Eine sehr ausgeprägte Art des Glaubens, der manchmal etwas ins kitschige abdriftet und manchmal den Eindruck erweckt, ein oberflächlicher Deckmantel zu sein. Magellan als der Bringer des Christentums wird ebenso verehrt wie der Chief von Lapu Lapu, der den Eindringling Magellan abgewehrt und getötet hat.
Nächstes Ziel war Carbon Market, ein großer, faszinierender Markt im Zentrum der Stadt. Von Obst bis Kitsch kann man hier alles kaufen, es ist eng und laut, hier stinkt es unbeschreiblich und um die nächste Ecke duftet es verlockend nach köstlichem Essen. Es ist die Hölle los. Wenn man gut auf Kamera und Geldbeutel aufpasst macht es richtig Spaß, sich einfach durch die Menge driften zu lassen und die tausenden verschiedenen Eindrücke in sich aufzusaugen.
Dann mussten wir noch auf die Nachbarinsel Mactan zum Cebu Yacht Club, wo Babsi und Sofie uns ein Paket hinterlegt haben. Ist alles angekommen, danke! Hier wurden wir auch fündig nach unserer neuen Wasserpumpe. Am Abend haben wir uns noch jeweils eine Thaimassage gegönnt (man ist ja schließlich im Urlaub :-)) und sind dann in unserer kleinen Pension ins Bett gefallen.
Tags drauf haben wir uns dann auf die lange Busfahrt in den Süden der Insel gemacht. Vier Stunden im offenen Bus, das ist besser als jedes Fernsehprogramm. Auf der Straße gilt das Recht des Stärkeren und es funktioniert ausgezeichnet. Vorbei an Reisplantagen, durch unzählige Ortschaften (die Küste der Insel kommt einem vor wie eine große zusammenhängende Stadt) sind wir gegen frühen Nachmittag in Oslob angekommen. Noch ca. 15 Minuten weiter mit einem Jeepney waren wir dann in Tanawan, dem Ziel der Reise. Es ist erst seit ca. einem Jahr bekannt, dass man dort die Walhaie sehen kann und seitdem hat sich dort viel getan, Touranbieter und Resorts haben sich angesiedelt. Wir haben Glück gehabt und gleich ein paar Locals kennengelernt, die uns für den Abend zu einer Geburtstagsfete eingeladen haben. Somit hatten wir gerade noch Zeit, uns die Umgebung etwas anzusehen und unsere beiden selbsternanten Reiseführer haben uns zu einem atemberaubend schönen Wasserfall gebracht. Keine Ahnung wie hoch der Wasserfall war, aber er war hoch und wahrscheinlich der schönste Wasserfall, den wir bisher gesehen haben. Eingerahmt in hochhaushohe Bambussträucher fällt das Wasser die sekrechten Felsen herunter, teils als Strahl, teils wie Sprühregen.
Zurück bei den Locals war die Party schon im Gange. Es gab Spanferkel (Lechon, eine philippinische Spezialität), viel Bier, laute Musik und später Gitarrenmusik und je länger die Party ging desto mehr Leute haben ausgiebig getanzt. Irgendwann gegen keine Ahnung wie viel Uhr haben wir uns verabschiedet um am nächsten Tag halbwegs fit für die Walhaie zu sein.
Unsere Partyfreunde vom Vorabend haben uns mit einem traditionellen Kanu rausgepaddelt, wo wir mit Brille, Schnorchel und Kamera bewaffnet ins Wasser gesprungen sind. Wir hatten Glück, die Leute schon zu kennen und konnten somit zu zweit in anstatt mit einer Gruppe rausfahren. Bei der Einweisung hieß es, dass wir uns nicht mehr als fünf Meter den Tieren nähern sollen, was aber in der Praxis nicht möglich ist, da die Tiere mit ihren riesigen Mäulern bis auf wenige Zentimeter auf einen zuschwimmen. Trotz dass man weiß dass die Tiere ungefährlich sind und sich ausschließlich von Plankton ernähren, ja nichtmal Zähne haben, krigt man am Anfang doch etwas Respekt, wenn diese so nahe kommen. Die meißten der Walhaie, die wir gesehen haben, waren ca. fünf bis sechs Meter lang, wir haben aber auch mit zehn Metern Länge richtig große Exemplare direkt bei uns gehabt. Ein absolutes Highlite der Reise! Leider macht unsere Unterwasserkamera nicht so gute Fotos, wir stellen aber trotzdem welche online.
Nach dem schnorcheln haben wir uns dann direkt auf den Heimweg gemacht, in Mactan noch schnell die Pumpe abgeholt und sind dann gestern gegen acht am Abend wieder zu Hause auf der Ivalu angekommen. Schön war´s unser erster gemeinsamer Urlaub :-)
Noch ein Bier in der Hafenbar, Spaghetti zum Abendessen und dann todmüde in die Koje.
Heute früh haben wir die neue Pumpe eingebaut, etwas klar Schiff gemacht, Wäsche gewaschen und voraussichtlich am Montag geht´s weiter.
Puh, hoffentlich haben wir nichts vergessen zu schreiben. Viele liebe Grüße aus dem unbeschreiblich heißen Carmen senden
Martin, Cori und Ivalu
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