Endlich in den Philippinen!

So, hier sind wir wieder! Endlich nach einer elftägigen Überfahrt ohne Wind und Welle in den Philippinen angekommen. Im Moment sind wir in der Stadt Maasin auf der Insel Leythe. Laut Cruising Guide ist Maasin ein sogenannter "Port of Entry", das heißt dass wir hier offiziell einreisen können, Stempel in den Pass bekommen und somit legal im Land sind. Nur dass es hier weder ein Immigration- noch ein Zollbüro gibt. Die Leute von der Coast Guard und von der lokalen Hafenbehörde haben das aber alles nicht so eng gesehen und gemeint "das passt schon so". Wir sollen einfach in Cebu nochmal einreisen und uns dort die Pässe stempeln und die nötigen Papiere geben lassen. Solang wir hier in Maasin sind sollen wir einfach tun und lassen was wir wollen. Okay, klingt gut! Die Ivalu liegt längsseits am Fähranleger, was zwar etwas schaukelig ist, aber trotzdem sehr komfortabel, da wir kein Dinghi brauchen um an Land zu kommen. Das macht unseren geplanten Großeinkauf erheblich einfacher.
Die Überfahrt hierher war, wie schon gesagt, sehr ruhig, fast zu ruhig. Viel Sonne, kaum Wind und keine Welle. Aber leider auch kein Angelglück. Elf Tage ohne einen einzigen Fisch, ob es daran liegt, dass wir einfach zu langsam waren oder ob unsere Ozeane einfach hoffnungslos überfischt sind, wir wissen es nicht. Nicht nur, dass wir keinen Fisch gefangen haben, das war auch die Überfahrt mit dem meißten im Wasser treibenden Müll. Jeden Tag haben wir mindestens einmal, meist aber öfter, Plastiktüten, Kanister, Plastikflaschen oder ähnliches vorbeitreiben gesehen. Irgendwie erschreckend.
Trotzdem war die Überfahrt sehr schön. Mit unseren beiden amerikanischen Crewmitgliedern Kip und Liz, die eine einjährige Weltreise machen, hatten wir viel Spaß, gutes Essen, schöne Sonnenuntergänge mit dazugehörigem Sundowner. Unsere neuen Joghurt- und Frischkäserezepte haben den Ivaluspeiseplan deutlich aufgewertet. Hier das Rezept:
Joghurt: Einen Teelöffel Joghurt (wichtig: lebende Joghurtkultur!) mit zwei Esslöffel Milchpulver und 100ml Wasser in einem Joghurtglas mischen, Deckel drauf und ordentlich schütteln. Nach 24 Stunden gibt´s frischen Joghurt. Nicht vergessen, einen Teelöffel übriglassen für den neuen Joghurt!
Frischkäse: Den fertigen Joghurt etwas salzen, nochmal 24 Stunden stehenlassen und danach ein paar Stunden durch eine Tuch (z.B. Martins altes T-Shirt) abtropfen lassen. Ivalu-Geheimrezept: Mit Frühlingszwiebeln und selbstgemachtem Knoblauchöl verfeinern und frisch gebackenem Brot genießen. Guten Appetit!
Auch haben wir auf der Überfahrt viel gelesen (wie jede Überfahrt), gemalt (Corinna), Delfinen zugeschaut (jeden Tag wahnsinnig viele, was für das schlechte Anglerglück entschädigt hat) und seit langem mal wieder einen großen Wal direkt neben dem Boot gesehen. Außerdem haben wir uns von ca. 5 Meter großen Tonnen, die immer wieder im Wasser getrieben sind auf Trap halten lassen. Die Tonnen waren vermutlich von großen Fischerbooten und mit Netzen versehen. Tagsüber kein Problem, aber nachts kann man nur hoffen, dass man keine trifft. Mindestens zehn dieser Tonnen haben wir in unmittelbarer Nähe vom Boot gehabt.
Nach ca. neun Tagen über den Ozean sind wir in die Surigao-Strait gesegelt, sozusagen der Eingang in die Philippinen. Die Surigao Strait ist für ihre bis zu sechs Knoten starken Strömungen berüchtigt, die wir auch zu spüren bekommen haben. Mit etwas Wind ist das ja alles kein Problem, aber mit absoluter Flaute fühlt man sich wie ein Jojo, ein paar Meilen in Richtung Ziel und wenn der Ebbstrom einsetzt geht´s wieder zurück und all die mühsam erkämpften Meilen sind wieder dahin. Eigentlich wollten wir ja die Babsi (ihr erinnert Euch, Martins Schwester) und die Sofie in den Philippinen treffen, aber da hat uns die Flaute leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. So schade! Tja, da hilft alles nichts, ihr zwei müsst wohl demnächst nochmal Urlaub machen :-)
Die Philippinen sind ein krasser Gegensatz zu Polynesien und zum ganzen Pazifik, aber absolut faszinierend. Es ist laut, viel Musik, hektisch, bunt, ... aber mehr dazu im nächsten Blog. Da kaum Segelboote hierher kommen sind wir eine richtige kleine Attraktion hier. Ganze Familien kommen auf Motorrollern um uns und die Ivalu zu sehen. So, erstmal müssen wir die ganzen Eindrücke verarbeiten und uns etwas eingewöhnen. Nur soviel: Es gefällt uns richtig gut hier!
Also, soweit so gut. Liebe Grüße aus Maasin von Cori und Martin

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