Von Kapstadt nach St.Helena
07.02.1013 (Lumpiger Donnerstag!)
Jetzt sind wir schon wieder fuenf Tage unterwegs, da wird es mal Zeit fuer einen ersten Zwischenbericht. Sehr viel ist eigentlich noch nicht passiert, aber DAS ist passiert: Gestern um 18.39 Uhr UTC haben wir 10 Grad 12,8 Minuten Ost ueberquert, von genau dem selben Meridian sind wir am 15. September 2010 abgelegt. Das heisst, dass wir 360 Grad um die Welt gesegelt sind! Eine wirkliche Weltumsegelung wird es zwar erst sein, wenn wir unseren Ausgangskurs zum ersten mal kreuzen werden, trotzdem haben wir gestern schon mal eine Flasche Wein (Sekt haben wir leider nicht an Bord) aufgemacht und auf die 360 Grad angestossen.
Seit gestern ist es auch relativ angenehm an Bord, die ersten Tage waren sehr windig mit meist ueber 30 Knoten und dazu eine richtig ungemuetliche Welle. Erst gestern haben wir unser Grosssegel zum ersten Mal auf dieser ueberfahrt aus dem zweiten Reff befreit. Mittlerweile hat der Wind soweit abgenommen, dass wir das komplette Segel gesetzt haben. Aber der viele Wind hatte natuerlich auch sein Gutes, wir haben jeden Tag gute Etmale gemacht und haben schon gut ueber ein Drittel der Strecke bis St. Helena hinter uns.
Waehrend wir segeln dreht sich die Schraube unseres Motors mit, um die Batteriebank zu laden. Dort, wo die Welle, an deren Ende die Schiffsschraube ist, durch den Rumpf ins Wasser geht ist eine massive Gummidichtung. In Kapstadt hat sich wahrscheinlich etwas Bewuchs, vielleicht eine kleine Muschel, in die Dichtung gesetzt, auf jeden Fall ist diese im Moment nicht ganz dicht. Daher machen wir im Moment reativ viel Wasser und muessen einmal am Tag die Bilge leer pumpen. Gestern haben passenderweise beide unsere Bilgenpumpen, die Handpumpe und die elektrische Pumpe, den Dienst verweigert. Murphey's Law :-). Die elektrische Pumpe funktioniert wieder, bei der Handpumpe sind wir noch auf der Fehlersuche, wahrscheinlich ein kaputtes Rueckschlagventil, da die Pumpe keinen Druck mehr aufbauen kann.
Heute kam dann gleich noch ein weiterer Schaden hinzu: Die Befestigung des Baumniederholers am Baum ist gebrochen, das muessen wir in St. Helena schweissen lassen. und dann neu nieten. Haette das nicht schon kurz vor Kapstadt passieren koennen, wo es alle nur denkbaren Reparatummoeglichkeiten gibt? Naja, einen Schweisser und ein paar grosse Nieten wird es auf St. Helena schon auch geben.
Ansonsten ist es richtig gemuetlich an Bord, wir schaukeln vor dem Wind mit im Moment ca. fuenf Knoten in Richtung St. Helena, es wird jeden Tag waermer und vor allem wird auch das Wasser wieder waermer, so machen die Eimerduschen wieder richtig Spass!
Eigentlich wollten wir heute unsere grosse Bordfaschingsparty veranstalten, wir haben sie aber auf morgen verschoben, da wir uns erstmal um den Baumniederholer kuemmern muessen.
Im Moment sind wir auf 27 Grad 33 Minuten Sued und 008 Grad 37 Minuten Ost, noch knapp ueber 1000 Meilen zu segeln.
17.02.2013
Noch genau 40 Meilen bis St. Helena. Es ist allerdings schon 17.00 Uhr, so dass wir heute nicht mehr ankommen werden. Morgen in der Frueh.
Die letzten zehn Tage waren fast durchwegs gutes Segelwetter, nur zwei oder drei Tage hat der Wind nicht so mitgespielt und unsere Tagesetmale waren unter 100 Meilen, meistens haben wir allerdings um die 130 Meilen am Tag gemacht. Auch konnten wir richtig spueren, wie das Wetter und die Wassertemperatur von Tag zu Tag waermer wurden.
Am Faschingssamstag war Bordfasching angesagt :-) Babsi hat extra Kostueme mitgebracht. nach ausgiebigem schminken und verkleiden waren das Resultat Babsi als Prinzessin und Martin als Tiger. So lassen sich lange Tage auf See rumbringen. Die meisten anderen Tage gingen wie sonst meist auch auf den ueberfahrten mit lesen, kochen, essen, Musik hoeren ... vorueber. Bis jetzt war es, abgesehen von den ersten paar Tagen, eine superangenehme Ueberfahrt, der Wind hat immer mit zwischen 10 und 20 Knoten gepustet und wir haben kein einziges mehr mal die Segel wechseln muessen.
Wir haben einen schoenen Tunfisch gefangen, den es zur einen Haelfte roh als Sushemi zum Fruehstueck gab und zur anderen Haelfte gebraten zum Mittagessen. Ansonsten waren wir eher faul mit dem Angeln und haben die Angel oft gar nicht draussen gehabt. Heute ist uns ueber lange Zeit ein ca. zwei Meter langer Blue Marlin gefolgt, immer wieder haben wir ihn im Sonnenlicht schimmern gesehen. Auf halbem Weg haben wir eine Flaschenpost losgeschickt, mal schauen ob und wann und vor allem von wo wir diese zurueckbekommen.
Tja, ansonsten gibt's nicht allzu viel zu schreiben im Moment, wir haben jeder wahrscheinlich zehn oder mehr Buecher gelesen und freuen uns schon aufs Ankommen morgen!
18.02.1013
08.30 Uhr. Wir sind da!!! Wir liegen in der James Bay und warten gerade auf unsere Clearance. 1744 Meilen von Kapstadt bis hier in knapp 16 Tagen. Nicht gerade die schnellste Ueberfahrt, aber dafuer eine sehr schoene und angenehme.
Viele liebe Gruesse aus St.Helena senden
Martin und Babsi
Jetzt sind wir schon wieder fuenf Tage unterwegs, da wird es mal Zeit fuer einen ersten Zwischenbericht. Sehr viel ist eigentlich noch nicht passiert, aber DAS ist passiert: Gestern um 18.39 Uhr UTC haben wir 10 Grad 12,8 Minuten Ost ueberquert, von genau dem selben Meridian sind wir am 15. September 2010 abgelegt. Das heisst, dass wir 360 Grad um die Welt gesegelt sind! Eine wirkliche Weltumsegelung wird es zwar erst sein, wenn wir unseren Ausgangskurs zum ersten mal kreuzen werden, trotzdem haben wir gestern schon mal eine Flasche Wein (Sekt haben wir leider nicht an Bord) aufgemacht und auf die 360 Grad angestossen.
Seit gestern ist es auch relativ angenehm an Bord, die ersten Tage waren sehr windig mit meist ueber 30 Knoten und dazu eine richtig ungemuetliche Welle. Erst gestern haben wir unser Grosssegel zum ersten Mal auf dieser ueberfahrt aus dem zweiten Reff befreit. Mittlerweile hat der Wind soweit abgenommen, dass wir das komplette Segel gesetzt haben. Aber der viele Wind hatte natuerlich auch sein Gutes, wir haben jeden Tag gute Etmale gemacht und haben schon gut ueber ein Drittel der Strecke bis St. Helena hinter uns.
Waehrend wir segeln dreht sich die Schraube unseres Motors mit, um die Batteriebank zu laden. Dort, wo die Welle, an deren Ende die Schiffsschraube ist, durch den Rumpf ins Wasser geht ist eine massive Gummidichtung. In Kapstadt hat sich wahrscheinlich etwas Bewuchs, vielleicht eine kleine Muschel, in die Dichtung gesetzt, auf jeden Fall ist diese im Moment nicht ganz dicht. Daher machen wir im Moment reativ viel Wasser und muessen einmal am Tag die Bilge leer pumpen. Gestern haben passenderweise beide unsere Bilgenpumpen, die Handpumpe und die elektrische Pumpe, den Dienst verweigert. Murphey's Law :-). Die elektrische Pumpe funktioniert wieder, bei der Handpumpe sind wir noch auf der Fehlersuche, wahrscheinlich ein kaputtes Rueckschlagventil, da die Pumpe keinen Druck mehr aufbauen kann.
Heute kam dann gleich noch ein weiterer Schaden hinzu: Die Befestigung des Baumniederholers am Baum ist gebrochen, das muessen wir in St. Helena schweissen lassen. und dann neu nieten. Haette das nicht schon kurz vor Kapstadt passieren koennen, wo es alle nur denkbaren Reparatummoeglichkeiten gibt? Naja, einen Schweisser und ein paar grosse Nieten wird es auf St. Helena schon auch geben.
Ansonsten ist es richtig gemuetlich an Bord, wir schaukeln vor dem Wind mit im Moment ca. fuenf Knoten in Richtung St. Helena, es wird jeden Tag waermer und vor allem wird auch das Wasser wieder waermer, so machen die Eimerduschen wieder richtig Spass!
Eigentlich wollten wir heute unsere grosse Bordfaschingsparty veranstalten, wir haben sie aber auf morgen verschoben, da wir uns erstmal um den Baumniederholer kuemmern muessen.
Im Moment sind wir auf 27 Grad 33 Minuten Sued und 008 Grad 37 Minuten Ost, noch knapp ueber 1000 Meilen zu segeln.
17.02.2013
Noch genau 40 Meilen bis St. Helena. Es ist allerdings schon 17.00 Uhr, so dass wir heute nicht mehr ankommen werden. Morgen in der Frueh.
Die letzten zehn Tage waren fast durchwegs gutes Segelwetter, nur zwei oder drei Tage hat der Wind nicht so mitgespielt und unsere Tagesetmale waren unter 100 Meilen, meistens haben wir allerdings um die 130 Meilen am Tag gemacht. Auch konnten wir richtig spueren, wie das Wetter und die Wassertemperatur von Tag zu Tag waermer wurden.
Am Faschingssamstag war Bordfasching angesagt :-) Babsi hat extra Kostueme mitgebracht. nach ausgiebigem schminken und verkleiden waren das Resultat Babsi als Prinzessin und Martin als Tiger. So lassen sich lange Tage auf See rumbringen. Die meisten anderen Tage gingen wie sonst meist auch auf den ueberfahrten mit lesen, kochen, essen, Musik hoeren ... vorueber. Bis jetzt war es, abgesehen von den ersten paar Tagen, eine superangenehme Ueberfahrt, der Wind hat immer mit zwischen 10 und 20 Knoten gepustet und wir haben kein einziges mehr mal die Segel wechseln muessen.
Wir haben einen schoenen Tunfisch gefangen, den es zur einen Haelfte roh als Sushemi zum Fruehstueck gab und zur anderen Haelfte gebraten zum Mittagessen. Ansonsten waren wir eher faul mit dem Angeln und haben die Angel oft gar nicht draussen gehabt. Heute ist uns ueber lange Zeit ein ca. zwei Meter langer Blue Marlin gefolgt, immer wieder haben wir ihn im Sonnenlicht schimmern gesehen. Auf halbem Weg haben wir eine Flaschenpost losgeschickt, mal schauen ob und wann und vor allem von wo wir diese zurueckbekommen.
Tja, ansonsten gibt's nicht allzu viel zu schreiben im Moment, wir haben jeder wahrscheinlich zehn oder mehr Buecher gelesen und freuen uns schon aufs Ankommen morgen!
18.02.1013
08.30 Uhr. Wir sind da!!! Wir liegen in der James Bay und warten gerade auf unsere Clearance. 1744 Meilen von Kapstadt bis hier in knapp 16 Tagen. Nicht gerade die schnellste Ueberfahrt, aber dafuer eine sehr schoene und angenehme.
Viele liebe Gruesse aus St.Helena senden
Martin und Babsi
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