Rock Islands rocken!

Hier sind wir wieder, zurück von den Rock Islands an unserer angestammten Boje in Malakal. Wow, wir könnten es uns leicht machen und einfach sagen, dass es keine Worte gibt, um diese Inseln zu beschreiben. Nach den vielen Pazifikatollen waren wir richtig überwältigt von den steilen, felsigen Inseln, für die Palau so berühmt ist. Die Inseln sind aus Kalkstein und über die Jahrhunderte haben die ständigen kleinen Wellen den Inseln eine charakteristische Pilzförmige Gestalt gegeben.
Kurz bevor es losging haben wir Benom, einen Amerikaner in unserem Alter, kennengelernt, dem wir, nachdem er verzweifelt nach einer Tour durch die Rock Islands gesucht hat, angeboten haben, ein paar Tage auf der Ivalu einzuziehen. Von Malakal aus sind wir durch ein Gewirr von hunderten kleiner und wenigen größeren Inseln zu unserem ersten Ankerplatz knapp nördlich des "Cementery Reefs" gesegelt. Einen wunderschönen Segeltag mit wenig Wind später lagen wir in der rundum supergeschützten Bucht und haben uns erstmal ein wohlverdientes Ankerbier aufgemacht. Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Dinghi zu dem kleinen Riff. Der Name kommt daher, dass dort infolge einer starken Hitzeperiode vor einigen Jahren alle Korallen abgestorben sind, die jetzt langsam wieder nachwachsen. Diese abgestorbenen und jungen Korallen bieten Lebensraum für eine unzählige Anzahl an Fischen, von wenigen Zentimetern bis über einen Meter lang. Trotz Wassertemperaturen von knapp 30 Grad wurde es dann doch irgendwann kalt und wir haben uns auf den kurzen Weg zurück zum Boot gemacht. Der restliche Tag war relativ ruhig, viel schwimmen, schnorcheln und am Abend gab es leckerers Chilli. Tags drauf nochmal ein kurzer Ausflug zum "Cementery Reef" und danach ging es ankerauf und die wenigen Seemeilen zur Insel Ulong. Gegen ein Uhr mittags sind wir abgelegt um deutlich nach Niedrigwasser in unserer nächsten Ankerbucht Swiftlet Bay anzukommen. Der Eingang in die Bucht ist relativ schmal und bei Niedrigwasser nur 1,5 Meter tief, etwas zu wenig für die zwei Meter Tiefgang der Ivalu. Knapp vor der Durchfahrt in die Lagune ist Cori mit Flossen und Taucherbrille bewaffnet ins Wasser gesprungen, um den Pass auszuloten und und hindurchzulotsen. Kein Problem, die flachste Stelle hatte laut Tiefenmesser 2,5 Meter, kurz darauf lagen wir auch schon sicher vor Anker in einer weiteren wunderschönen Bucht. Die Bucht ist nur die erste in einer Reihe mehrerer Buchten, die aber für die Ivalu zu flach sind. Für einen Dinghiausflug aber wie geschaffen. Das ist wie schnorcheln ohne Brille, das Wasser ist so klar, dass man jedes Detail am Grund erkennt, Fische ohne Ende und Korallen in den unglaublichsten Farben. Den restlichen Tag haben wir wieder mal mit schwimmen und schnorcheln verbracht. Haie, Rochen, Wagenradgroße Fächerkorallen, Fische, Fische, Fische, Korallen, Korallen, Korallen, Riesenmuscheln von über einem Meter Durchmesser, alles direkt unter unserem Boot. Gigantisch! Am nächsten Tag ging es dann auf die Langstrecke für unser kleines Beiboot. Schwerbeladen mit vier Personen plus Schnorchelzeug haben wir uns in der Früh auf den langen Weg ans Außenriff gemacht, Ziel: Ulong Channel. Dieser Pass im Außenriff ist bekannt für seine riesige Grouperpopulation, für seine Haie und die bis zu über zwei Meter großen Napoleonfische. Nach einer langen Dinghifahrt ging es dann ab ins Wasser. Mit dem Beiboot im Schlepp haben wir uns durch den Kanal treiben lassen. Ca. ein Knoten Strömung hat es uns leicht gemacht, wie Fahrstuhlfahren durch ein riesiges Aquarium. Leider war aufgrund der außlaufenden Tide die Sicht etwas schlecht, so dass wir beschlossen haben, am nächsten Tag gleich nochmal herzukommen. Aber, da war ja noch was: Ostern! Mit Espen und MayLynn von Maggy haben wir uns für den Ostersonntag zum Osterbrunch am Ulong Beach verabredet. Also hieß es am Abend davor vorbereiten: Eier ausblasen, hartkochen und bemalen, kochen, sogar einen Osterstrauch gabs an Bord der Ivalu. Mit einem wieder mal schwer beladenem Dinghi ging es dann in Richtung Ulong Beach am nächsten Morgen. Nach einem Wahnsinnsbrunch war dann Eiersuchen angesagt. Mangels Schokoeiern haben wir Mandeln und Gummibärchen in Alufolie eingepackt und Benom und Cori haben diese dann versteckt. Mit 14 gefundenen "Eiern" hat Espen die Osterchallenge gewonnen. Vollgegessen und zufrieden haben wir dann erstmal eine Zwangspause eingelegt, da wir auf Niedrigwasser warten mussten um dann mit der einlaufenden Tide und guter Sicht nochmal am Ulong Channel zu schnorcheln. Und das Warten hat sich gelohnt! In einer atemberaubenden Geschwindigkeit ging es wieder mit dem Dinghi im Schlepp durch die Riffpassage, diesmal in die andere Richtung. Und diesmal gab es sogar noch mehr zu sehen. Stoppen, um sich etwas genauer anzusehen, war jedoch nicht möglich, dazu war die Strömung mit gut über drei Knoten zu stark. Zurück im Dinghi haben wir uns auf den langen Rückweg gemacht. Mittlerweile hat das Wetter umgeschlagen und schwere, schwarze Wolken sind aufgezogen. Also, nichts wie zurück. Da war unser kleiner Außenborder jedoch anderer Meinung: Schon nach ein paar Meter hat er uns (mal wieder) den Dienst versagt und wir sind in Richtung Riff zurückgetrieben. Schnelldiagnose: verstopfter Vergaser. Wir haben zwar das passende Werkzeug im Dinghi, aber das ganze Ding bei Wind und Welle eine Stunde vor Dunkelheit und auf das Riff zutreibend auseinanderzunehmen wäre erst die letzte Option gewesen. Glücklicherweise waren noch drei Tauchboote in der Nähe, die uns ja vielleicht sehen können. Also hat Cori, den roten Benzinkanister in der Hand, angefangen, den Tauchbooten zu winken. Das erste Boot hat uns nicht gesehen und ist nur wenige hundert Meter von uns entfernt vorbeigedüst. Beim Zweiten dann hatten wir mehr Glück, sie haben uns mitgenommen. Wir vier sind in deren Boot und das Dinghi ins Schlepp. Nochmals Danke für die Hilfe, ohne diese wir wahrscheinlich eine Nacht an einer Tauchboje am Riff verbringen hätten müsen.
Aufgrund des durchwachsenen Wetters haben wir unsere Pläne etwas geändert und auf den Trip zum Jellyfishlake verzichtet, da wir hierfür beste Sicht und blauen Himmel benötigt hätten, um an den zahlreichen Riffen vorbeizumanövern. Also ging es stattdessen zurück nach Malakal. Einen langen Tag gegen Wind und Strömung später lagen wir am Abend wieder an unserer angestammten Boje vor Sam´s Tours und haben den Trip mit einem kühlen Bier in der Drop Off Bar beendet. Jellyfishlake haben wir für die nächsten Tage mit einem der lokalen Tauchanbieter geplant.
Benom, übrigens ein Superkerl, ist noch an Bord und überlegt gerade, mit uns in die Philippinen zu segeln.
Soweit so gut, viele liebe Grüße von
Martin, Cori, Peter und Benom

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